Was der blaue Engel zu sagen hat

Holzbildhauer Tim Weigelt hat eine neue Figur für die Jenaer Weihnachtskrippe am DAHEME gefertigt. Die Aussage des Engels in der Weihnachtsgeschichte passt mehr denn je in die Zeit: Fürchtet euch nicht!

Johannes Haschke von der Innenstadt-Initiative – er ist zugleich Inhaber des „Daheme“ – sagt, dass sich die Botschaft des Engels auf viele Weise interpretieren lässt. Und nicht ohne Grund musiziert die menschengroße Skulptur auf einem Blasmusikinstrument. Das sei als Erinnerung daran zu verstehen, dass Musik und Kunst derzeit unheimlich fehlen. Besonderheit von Konzerten sei es ja auch, „dass man einfach zuhört und weniger diskutiert“, so Haschke.

Die neue Figur ist aus Eichenholz gefertigt. Tim Weigelt arbeitete daran in seiner Werkstatt. Beim Erschaffen hatte er tatsächlich eine Person vor Augen, wobei Friseure eine trendige Straight Bob-Frisur erkennen können. Einen schönen farbigen Akzent setzt des Engels Körperanzug in königsblauer Farbe. Letztes Jahr steuerte er einen Weisen aus dem Morgenland bei, der sitzt auf einer Bank und trägt eine Maske.

Dass die Krippe überhaupt am Eingang zu Jenas Kneipenmeile steht, ist den Leuten vom „Daheme“ zu verdanken, die die Idee hatten, und die Künstler bei der Umsetzung tatkräftig unterstützten. Vor fünf Jahren wurden als erstes Maria mit dem Kind und Joseph aufgestellt. Dann kamen Ochs und Schaf und ein Hirte dazu. Innenstadt-Initiative und Jenakultur gaben Geld dazu und unterstützen.

Die Krippe kann bis ins neue Jahr hinein besucht werden. Tim Weigelt geht davon aus, dass es zur Weihnachtszeit 2022 weiteren Figuren-Zuwachs geben wird. Eines Tages ist der ganze Platz besetzt. Er sagt, die Geschichte hört nie auf.

Foto: Thomas Beier
Original-Artikel vom 05.12.2021: Ostthüringer Zeitung